ÜBER LUVRE47

LUVRE47 kommt aus einer Gegend, in der es keine Hilfe ist, Schafe zu zählen, um einzuschlafen. Einer in der man Scheine zählt, um den steigenden Mieten gerecht zu werden. Einer Gegend, die gar nichts mit dem Berlin zu tun hat, in dem sich zugezogene Studenten eine Zwei-Zimmer-Altbau-Wohnung wünschen. Da, wo man Jogginghose über Jogginghose über Jogginghose trägt, wenn man aus dem Sportgeschäft läuft und der Wind durch das Labyrinth aus identisch aussehenden Plattenbauten pfeift. Doch wegziehen ist für LUVRE47 keine Option, denn der junge Südberliner versteht es, wie kein Zweiter von hier zu berichten. Mit einer ruhigen, trockenen und doch stechenden Stimme erzählt LUVRE47 gewalt(tät)ige Geschichten aus Hausfluren und U-Bahn-Tunneln auf Beats, deren Bässe jedes Mal wie ein Beben wirken. Was auffällt: Es gibt keine unüberlegten Schritte. Jeder Track steht für sich, jede EP hat Gewicht. Sei es die »No Face No Name EP«, mit der er sich in die Szene spülte oder ihr Nachfolger »Nix ist gut«, mit der direkt klar wurde, dass mit Lu zu rechnen ist. Diese TNs werden Gropiusstadt nicht verlassen, aber haben ein Ziel. (Text:Kevin Ruehlaender)